Die Projektionen des Berichts zeigen, dass die europäische Elektroautoflotte von derzeit weniger als 5 Millionen bis 2030 auf 65 Millionen anwächst und sich in den folgenden fünf Jahren verdoppelt. EY schätzt, dass der Kontinent 65 Millionen Ladestationen benötigen wird, um diese Autos, Lastwagen und Busse zu versorgen.
Die rasche Einführung von Elektrofahrzeugen in Europa stellt die Versorgungsunternehmen vor zwei große Aufgaben. Die erste ist der Aufbau eines Netzes von 9 Millionen Ladestationen entlang der Straßen, an Arbeitsplätzen und an Flottenladestationen. In ganz Europa sind etwa 445.000 öffentliche Steckdosen installiert.
Die europäischen Energieversorger müssen nicht nur die Installation von Millionen von Ladestationen beaufsichtigen, sondern auch eine höhere Netzbelastung bewältigen. Entlang von Autobahnkorridoren, wo Autofahrer bei Bedarf schnelles Aufladen erwarten, könnten E-Fahrzeuge die Spitzenlast um 90% erhöhen, so die Berechnungen von EY. Um diese Lastspitzen zu bewältigen, werden Solar- und Energiespeichersysteme an den Ladestationen erforderlich sein.
In städtischen Wohngebieten rechnet EY damit, dass die Ladenachfrage abends, wenn die Autofahrer von der Arbeit zurückkehren, stark ansteigen wird, was zu einem potenziellen Anstieg der Spitzenlast um 86% führen könnte. Um diese Spitzen abzufedern, müssen die Stromversorger den Autofahrern Anreize bieten, außerhalb der Spitzenzeiten zu laden und den Strom aus den Autobatterien wieder in das Netz einzuspeisen, was bedeutet, dass sowohl die Haushalte als auch die Autos bidirektionale Lademöglichkeiten benötigen. Laut dem Bericht könnten die Versorgungsunternehmen mit solchen Maßnahmen die Nachfragespitzen bei Elektrofahrzeugen um mehr als ein Fünftel reduzieren.